Zum Hauptverein FTSV Straubing Bayerische Leichtathletik-Meisterschaften in München am 01. Juli 2000
FTSV-Team mit neuen Höchstleistungen
Bisher größte Erfolge für die Sprinter Stefan Eckl und Andreas Ast
FTSV Straubing Abteilung Leichtathletik
(hw) Vergangenen Samstag wurden in München die Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen. Bei besten äußeren Bedingungen waren die Voraussetzungen für gute Ergebnisse geradezu ideal. Zum landesweiten Vergleich hatte sich die komplette bayerische Leichtathletikelite im Dante-Stadion eingefunden. Auch der FTSV Straubing war mit von der Partie.
Sprint-Teamtrainer Helmut Weigl hatte seine Athleten optimal auf den wichtigsten Saisonwettkampf vorbereitet. Da hohe Qualifikationsnormen Teilnahmevoraussetzung sind, wurden nur wenige Sportler des FTSV zugelassen. Einziger Wermutstropfen war der Ausfall von 200m-Läufer Thomas Eckl, der sich am Vortag eine leichte Rückenverletzung zuzog und deshalb leider verhindert war.
Mit einem Paukenschlag begann Andreas Ast in der Klasse Schüler A M15. Noch im vorangegangenen Jahr war der jetzt 15-jährige in der Niederbayerischen Rangliste im 75m-Lauf gerade mal auf Platz 8 notiert und auf bayerischer Ebene ein gänzlich unbeschriebenes Blatt. Doch das konsequente und regelmäßige Training in der aktuellen Saison erbrachte bei den bisherigen Wettkämpfen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Vorjahr. So machte er heuer im Weitsprung bei der Niederbayerischen Meisterschaft mit Platz 3 auf sich aufmerksam. Bei einer weiteren im Bezirk stark besetzten Sportveranstaltung schaffte er dann aber im 100m-Lauf eine Überraschung, als er mit 12,59 Sek. die Qualifikationsnorm für die Bayerischen Meisterschaften erfüllte.
Am Samstag war es dann soweit. Es zeigte sich anhand der Startliste, dass er als 22. von 23 nominierten Sprintern am Ende des Meldefeldes stand. In der Mittagszeit fanden die Vorläufe statt. Die 16 Schnellsten würden eine Runde weiter in die Halbfinals kommen. Obwohl Andreas Ast eigentlich nichts zu verlieren hatte, war er vor dem Lauf äußerst nervös, hatte er doch noch nie an einer so hochklassigen Veranstaltung teilnehmen dürfen. Doch nach dem Motto „Dabei sein ist alles“ schockte er seine Mitstreiter mit einem Blitzstart. Respektlos zog er an weit höher eingeschätzten Gegnern vorbei und finishte als Vierter mit einer starken Verbesserung auf exzellente 12,18 Sek. Nun hieß es warten, bis die Ergebnisse der anderen Läufe bekannt wurden. Diese hervorragende Leistung wurde dann auch tatsächlich mit dem Erreichen des Halbfinales belohnt. Da er nun weit mehr als erwartet geschafft hatte, ging er ganz befreit in diesen Lauf. Trotz leichten Gegenwindes steigerte er sich abermals auf 12,15 Sek. Fast wäre sogar noch der Endlauf möglich gewesen, den er mit einem Meter Rückstand denkbar knapp verfehlte. Insgesamt konnte er so recht stolz auf seine Verbesserung um 44/100 Sek und von Rang 22 auf Rang 10 in Bayern sein. Den Endlauf gewann schließlich Andreas Grasser von der LG 90 Kreis Ebersberg in 11,55 Sek. Insgesamt blieben vier Athleten unter der 12-Sek.-Marke. Bemerkenswert, dass nur noch ein weiterer niederbayerischer Sprinter in der Konkurrenz vor ihm zu finden war.
Am späten Nachmittag folgte dann der Auftritt des amtierenden Niederbayerischen 400m-Meisters Stefan Eckl, der erst kürzlich eindrucksvoll diesen Titel verteidigen konnte. Heute aber trat der 22-jährige Maschinenbaustudent erstmals in seiner Karriere bei Bayerischen Meisterschaften an. An dieser Stelle muss auch ein spezieller Dank an die Straubinger Krankengymnastin Manuela Meuter ausgesprochen werden. Ihr gelang es, die Hauptursache seiner immer wieder auftretenden Verletzung zu knacken. Die von ihr empfohlene Weiterbehandlung, die Eckl’s Partnerin Luci Reschke bestens durchführte, war schließlich eine mitentscheidende Maßnahme dafür, dass er topfit an den Start gehen konnte. Aufgrund der Härte dieser Sprintdistanz wurden reine Zeitläufe ohne Endlauf durchgeführt. Die Einteilung erfolgte nach der gemeldeten Bestzeit der jeweiligen Sprinter. Da hierfür ebenso Resultate aus der abgelaufenen Saison 1999 zugelassen sind, kam es, dass heuer langsamere Sprinter als Eckl mit einer besseren Zeit aus dem letzten Jahr dem A-Lauf zugeteilt wurden und Eckl mit dem schwächeren B-Finale vorlieb nehmen musste. Im Rennverlauf machten zwar auf den ersten 150m zwei Gegner auf den Außenbahnen mächtig Druck und legten ein hohes Anfangstempo vor. Eckl zog jedoch unerbittlich nach 200m an diesen vorbei. In der zweiten Hälfte des Rennens spielten diese keine Rolle mehr und so wurde es wie schon so oft in diesem Jahr für Eckl wieder einmal ein Lauf gegen sich selbst und die Uhr. Schließlich gewann er den B-Lauf mit über einer Sekunde Vorsprung mit neuem phantastischen Vereinsrekord von 50,02 Sek. Aufgrund der unglücklichen Laufeinteilung kam es dann tatsächlich soweit, dass er als Sieger des B-Finales noch schneller war als die Ränge 5, 6 und 7 des A-Laufes und er somit insgesamt Platz 5 erreichte. So konnte er den größten Erfolg in seiner bisherigen Laufbahn feiern. Leider aber blieb ihm aufgrund der fehlenden Konkurrenz in seinem Rennen die Norm von 49,80 Sek. für die Süddeutschen Meisterschaften, die Mitte August stattfinden, äußerst knapp versagt. Im A-Lauf wäre dies wohl eine lösbare Aufgabe gewesen.
Den Titel holte sich hier in einem spannenden Verlauf der 400m-Hürden-Spezialist Stefan Bönisch in 47,88 Sek. vor dem Vorjahreszweiten Marco Schmidt von der LG Rupertiwinkel in 48,00 Sek. Dritter wurde der derzeit zweitbeste Zehnkämpfer Deutschlands aus dem Olympiaaufgebot Stefan Schmid von der LG Karlstadt in 48,30 Sek.
In den Abendstunden wurde dann der 1500m-Lauf der Männer gestartet. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl von 37 (!!!) gemeldeten Läufern wurden diese in einen A- und B-Lauf eingeteilt. Im B-Lauf startete der Straubinger Thomas Hackl. Mit einer 62-er Runde wurde ein hohes Anfangstempo vorgelegt, dem der 31-jährige Lehrer noch folgen konnte. Während des Rennverlaufs konnten sich die Favoriten lösen. Hackl lief nach 4:08,32 Min, nur 43/100 Sek. über seiner Jahresbestzeit, als Siebter über die Ziellinie und erreichte im Gesamtklassement Rang 19. Bayerischer Meister wurde erwartungsgemäß Philipp Legath von Bayerns Vorzeigeverein LAC Quelle Fürth in sehr guten 3:52,71 Min.
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Helmut Weigl