(hw) Vergangenes Wochenende wurden in Regensburg im Rahmen des seit Jahren traditionell durchgeführten „Jedermann-Zehnkampfes“ auch die Niederbayerischen Mehrkampfmeisterschaften ausgetragen. Leider hatten die Könige der Leichtathleten aber nicht nur in 10 Disziplinen, sondern auch gegen Regen und Wind zu kämpfen. Mit drei Athleten hatte der FTSV wieder ein ausgewähltes Team dabei. In der Männerklasse stellte sich der Raimund Springer der Konkurrenz. In der Klasse JgdB (Jahrg. 82/83) traten Michael Herrnberger im Fünfkampf und Hans Hartl im Fünf- und Zehnkampf an.
Am Samstag fand der erste Tag des Zehnkampfes statt, der in der Jugend zusätzlich auch als Fünfkampf gewertet wurde. Es begann mit dem 100m-Lauf der Jugendlichen. Hier lieferten sich Hans Hartl und Michael Herrnberger ein packendes Duell, das Hartl mit 12,48 Sek. zu 12,58 Sek. knapp gewann. Danach folgte der Weitsprung im Regen. Trotzdem erreichte Hartl 5,13 m, für Herrnberger wurden 5,11 m gemessen. Die beiden waren zwar mit diesen Leistungen nicht ganz zufrieden, doch in Anbetracht der widrigen Umstände waren dies noch gute Ergebnisse. Beim folgenden Kugelstoßen waren die Weiten wegen des nassen 5 kg-Wurfgerätes wieder negativ beeinträchtigt. Hartl stieß 9,51 m, Herrnberger schaffte 9,29 m.
Währenddessen begann der 100m-Lauf der Männer. Hier legte der Geiselhöringer Raimund Springer einen wichtigen Grundstein für den weiteren Verlauf des Wettbewerbes und schockte mit neuer Jahresbestzeit von 11,89 Sek. die Konkurrenz. Im anschließenden Weitsprung zeigte er am rutschigen Absprungbalken mit 5,99 m seine Qualitäten und baute den Vorsprung auf seinem Punktekonto weiter aus.
Parallel dazu ging es bei den Jugendlichen im Hochsprung weiter. Erstmals meisterte Herrnberger 1,44 m, Hartl übersprang 1,52 m. Im den 1. Tag abschließenden 400m-Lauf waren die beiden wieder anzutreffen. In diesem Rennen liefen sie mit 58,08 Sek. und 59,10 Sek. ansprechende Zeiten, das Hartl ebenfalls für sich entscheiden konnte. In der finalen Punkteabrechnung der 5-Kampf Wertung rangierten sie dann auf den Plätzen 5 und 6. Den Sieg holte sich hier Sebastian Kirchmayr vom SV Pocking.
Derweil ging es immer noch für Raimund Springer weiter. Seine 7-kg-Kugel landete bei guten 10,08 m. Im nachfolgenden Hochsprung konnte er mit 1,60 m seine Gegner auf Abstand halten. Auch er wurde am Schluss des 1. Tages in der 400m-Lauf-Disziplin geprüft. Diesen gewann er souverän in 56,12 Sek. In diesem wäre mit stärkeren Gegnern und besseren Bedingungen eine weitaus schnellere Zeit möglich gewesen. Aufgrund der Klasse seiner bisher gezeigten Resultate hatte er nach dem ersten Tag schon ein ansehnliches Punktekonto aufgesammelt und führte mit großem Vorsprung.
Am Sonntag ging es dann mit den restlichen Disziplinen des Zehnkampfes weiter. Leider war der Sieger des Jugend-5-Kampfes im Zehnkampf nicht gemeldet, der Hartl nochmals hätte fordern können. Aber auch ohne diesen konnte er fast durchwegs seine persönlichen Bestleistungen am technisch viel schwierigeren zweiten Tag steigern. Im 110m-Hürden-Lauf finishte er nach 20,45 Sek., der Diskus ging nach 20,13 m zu Boden. Erstmals bewältigte er im Stabhochsprung mit 2,10 m die 2-Meter-Marke. Sehr gute 32,84 m warf er mit dem Speer und im abschließenden 1500m-Lauf lief er nach 5:08,06 Min. über die Ziellinie. Mit dieser fabelhaften Bilanz ging der Titel erstmals an den zukünftigen Fachoberschüler.
Ebenso war auch Springer vom Titelkurs nicht mehr abzubringen. Gleich zu Beginn bot er über 110m-Hürden mit 17,84 Sek. eine starke Leistung. Sein 2-kg Diskus landete bei 22,60 m. Im Stabhochsprung war er zwar mit 2,20 m nicht ganz zufrieden, doch den Speer warf er auf gute 31,98 m. Nach neun Disziplinen stand Springer eigentlich schon als sicherer Sieger fest. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, im abschließenden 1500m-Lauf seinen schärfsten Konkurrenten Bachhuber Paul von den Sportfreunden Zeilarn auf der Zielgeraden in 5:48,28 Min. noch zu überspurten und feierte den ersten Niederbayerischen Zehnkampftitel seiner Karriere.