Zum Hauptverein FTSV Straubing Stefan Eckl für die "Süddeutschen" qualifiziert
FTSV-Leichtathleten holen 4 Meistertitel bei den Niederbayerischen Meisterschaften
FTSV Straubing Abteilung Leichtathletik
(hw) Letzten Sonntag wurden in Bogen die Niederbayerischen Titelkämpfe der Leichtathleten ausgetragen. Bei optimalen äußeren Bedingungen kämpften sie in den Aktivenklassen, der B-Jugend (16/17) sowie in den Schülerklassen (14/15) um gute Resultate und Platzierungen bei den vom Ausrichter TSV Bogen vorbildlich organisierten Meisterschaften. Leider war in sehr vielen Disziplinen mehr Masse als Klasse zu sehen, wenngleich es auch einige besonders herausragende Ergebnisse gab. Einige Konkurrenzen waren schwach besetzt; so fiel der 5000m-Lauf mit einem einzigen gemeldeten Teilnehmer gar aus. Möglicherweise schonten sich auch viele Top-Athleten eine Woche vor den bayerischen Meisterschaften.
Nicht so der FTSV, der mit insgesamt 16 Sportlern antrat und in einigen Entscheidungen nicht nur für Furore sorgte, sondern auch mit Top-Ergebnissen der Veranstaltung ein hohes Niveau verlieh.
Am frühen Vormittag begannen die 100m-Läufe: Hier starteten in der Männerklasse die noch A-Jugendlichen des FTSV. Michael Herrnberger verpasste bei leichtem Gegenwind mit 12,52 Sek. seine Bestzeit nur ganz knapp um 4 Hundertstel; im Endlauf wurde er mit 12,76 Sek. Sechster. Alexander Urban verfehlte trotz guten 12,65 Sek. den Endlauf nur um Brustbreite und wurde Gesamtsiebter. Parallel dazu wurde der Weitsprung durchgeführt. Hier trat nach langer Verletzungspause der mittlerweile 33-jährige Teamcoach Helmut Weigl an. In einem fast erschreckend schwach besetzten Feld belegte er mit für ihn passablen 5,44 m den dritten Platz. Für den "Meister" in dieser Disziplin wurden gerade mal 6,09 m gemessen. Währenddessen ging es weiter mit den 100m-Läufen der männlichen Jugend B. Eine hervorragende Vorstellung bot hier Andreas Ast (Jahrgang 1985), der im Vorlauf 12,37 Sek. lief und sich im Endlauf nochmalig auf 12,33 Sek. steigern konnte. Für diese Leistung wurde er mit Bronze belohnt. Die gleiche Platzierung schaffte er später noch im Kugelstoßen, wo das 4 kg schwere Gerät bei 10,94 m landete. In der Schülerklasse M 15 zeigte sich auch Johannes Diller von seiner besten Seite: Mit 12,80 Sek./100m egalisierte er seine Bestzeit (Platz 7) und im 300m-Lauf überraschte er mit 43,90 Sek. auf Rang 6. Aber auch die Damen des FTSV zeigten sich von ihrer Sonnenseite in den Sprintdisziplinen. In der Frauenklasse belegte Imke Kampf in ansprechenden 13,92 Sek. Platz 5 auf der Kurzsprintdistanz; auf den gleichen Rang kam sie im 200m-Lauf. Mit 29,78 Sek. unterbot die 22-jährige erstmalig trotz Gegenwindes die 30-Sek.-Grenze. In der weiblichen Jugend B konnte Sabine Siebraner überzeugen. Im 100m-Vorlauf mit 14,91 Sek. für das Finale qualifiziert, verbesserte sie sich in diesem nochmals auf 14,73 Sek, mit denen sie Fünfte wurde. Rang 8 belegte sie außerdem im Weitsprung mit 4,02 m.
Anschließend wurden die 200m-Läufe bei den Männern gestartet. Hier fanden mehrere Zeitendläufe statt, die jeweils erreichte Laufzeit entschied über die Platzierung. Helmut Weigl konnte mit 25,59 Sek. und Platz 7 zufrieden sein, Michael Herrnberger erreichte mit 25,33 Sek. Platz 6. Den ersten FTSV-Titel des Tages aber holte sich der 21-jährige Vorjahresvizemeister Thomas Eckl. Trotz Trainingsrückstandes (Muskelfaserriss, Prüfungsstress) lief der Informatikstudent ausgezeichnete 23,23 Sek., und das bei 2,4 m/Sek Gegenwind. Damit sorgte er für den ersten Höhepunkt der Veranstaltung.
Auf der gleichen Distanz begann für Eva Teegen und Regina Schnurrenberger (Jahrgang 1985; WJB) der Wettkampftag. Eva steigerte sich deutlich auf 30,38 Sek. (Platz 7). Mittelstreckenläuferin Regina, kürzlich Bronzemedaillengewinnerin bei den deutschen Jugendmeisterschaften über 1500m, lief auf der ungewohnt kurzen Strecke mit 28,94 Sek. auf Rang 5 ein.
Es folgte der Auftritt des Alexander Skoda im 800m-Lauf der Männer. Mit gerade mal 2:17 gemeldet, gehörte er eigentlich nur zu den Mitläufern. Leider blieben auch in dieser Disziplin die Topstars fern, so dass es ein offenes Rennen wurde. Das war die große Chance des 23-jährigen FTSVlers, vorne mitzumischen. Geschickt hielt er sich die ersten 600 Meter im Hintergrund, brach dann 100m vor dem Ziel in "Nils-Schumann-Manier" durch zwei Gegner hindurch und spurtete unhaltbar als Erster durchs Ziel. Mit 2:06,01 Min um 11 Sekunden verbessert, heimste er erstmals in seiner Laufbahn einen Niederbayerischen Titel für sich und den zweiten für den FTSV an diesem Tag ein.
Gleich im Anschluss folgte aber das Highlight des Tages: Diesmal führte Stefan Eckl, der ältere Bruder von Thomas, Regie. Mittlerweile nach deutlichen Siegen 1999 und 2000 fast mit dem Attribut "400m-Abonnementmeister" belastet, auch heuer wieder klar favorisiert, ging es eigentlich nur um die Laufzeit. Nach einer 200m-Durchgangszeit von rund 23 Sekunden kämpfte er sich rund 40 Meter vor den Gegnern über die Ziellinie. Bei der Zeitnahme dann folgte die große Tagesüberraschung: Mit 49,49 Sek blieb er nicht nur erstmals unter der psychologisch wichtigen 50-Sekunden-Grenze, sondern qualifizierte sich auch für die Süddeutschen Meisterschaften. Überdies war es die schnellste Laufzeit eines Niederbayern seit 1994.
Nach diesem Lauf wurde die bis dahin positive Erfolgsbilanz abermals verbessert. Eva Teegen holte im Dreisprung trotz Anlaufprobleme mit 8,97 m Bronze in der WJB (Jahrg. 1985). In der Klasse M15 konnte sich Sebastian Schnurrenberger im Diskuswurf auf 30,42 m (7.) steigern. Im Speerwurf hingegen war er diesmal mit 36,18 m und Platz 4 nicht zufrieden, allerdings litt diese Veranstaltung sehr unter der sengenden Mittagssonne und langen Standpausen zwischen den Versuchen.
Am Tagesende standen die 4 x 100m-Staffeln auf dem Programm. In der WJB kam der FTSV in der Besetzung Sabine Siebraner, Eva Teegen, Beate Siebraner und Regina Schnurrenberger in guten 56,73 Sek. auf Rang 6. Eine ähnliche Leistung zeigte das Frauenteam. Wegen Verletzung eines Mitgliedes war diese Mannschaft nochmals kurzfristig umstrukturiert worden, so dass die Wechsel nicht ganz perfekt waren. Trotzdem schafften auch diese mit 57,17 Sek als Vizemeister eine tolle Leistung. Die Stäbe wechselten hier Stephanie Kampf, Marie-Luise Reschke, Mareike Reschke sowie Imke Kampf als Schlussläuferin.
Vereinsgeschichte schrieben erneut die FTSV-Männer beim 4. Titel an diesem Tag. Perfekte Wechsel zeigte man in der Reihenfolge Thomas Eckl, Helmut Weigl, Michael Herrnberger und dem erneut überragenden Stefan Eckl. Die fantastische Endzeit von 45,27 Sek. bei diesem ersten ernsthaften Test, mit der man fast den Vereinsrekord aus dem Jahre 1970 (45,0) brach, lässt für die Zukunft sicher noch mehr erwarten. Am kommenden Wochenende stehen im Nürnberger Frankenstadion erst mal die bayerischen Einzelmeisterschaften an, wo man sich mit sicher stärkeren Gegnern messen muß.
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Helmut Weigl