Zum Hauptverein FTSV-Leichtathleten holen 5 Bezirksmeistertitel in Bogen
Mehrere Aktive erfüllen Norm für weiterführende Meisterschaften
Sprinter Tobias Rothamer für deutsche Jugendmeisterschaften qualifiziert
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(hw) Der TSV Bogen war am vergangenen Wochenende Ausrichter der diesjährigen Leichtathletik-Meisterschaften des Bezirkes Niederbayern. Waren die äußeren Voraussetzungen am Samstag bei Wind und Wetter katastrophal, zeigte sich Petrus am Sonntag mit sonnigen Bedingungen von seiner versöhnlichen Seite. Trotzdem kam der FTSV mit fast 30 angetreten Athleten zu Meisterehren und vielen neuen persönlichen Bestzeiten an beiden Tagen. Bei insgesamt rund 400 Athleten aus 40 Vereinen war besonders auffallend die enorme Masse bei den Schüler/innen, was für die hervorragende Arbeit und das Engagement der niederbayerischen Leichtathletikvereine im Nachwuchsbereich spricht.
Erfolgreichster Athlet der kompletten Meisterschaften überhaupt war wohl der erst 16-jährige Youngster Tobias Rothamer, der alleine drei Meistertitel und einen Vizemeister für den FTSV beisteuerte. Um in möglichst allen Sprintdisziplinen antreten zu können, startete er am ersten Tag bei der älteren männlichen Jugend A über 100m und 400m. Im 100m-Lauf belegte er Platz 2 in nie erwarteten 11,31 Sek, auf der Langsprintdistanz 400m lief er bereits nach 51,50 Sek. als Sieger ein. Mit beiden Leistungen hat er sich nun direkt für die deutschen Jugendmeisterschaften qualifiziert und zudem den 100m-B-Jugend-Vereinsrekord von Frank Heindl aus dem Jahre 1991 verbessert. Tags darauf siegte er ebenso in neuer Vereinsrekordzeit im 200m-Lauf seiner eigenen Altersklasse MJB weit vor dem Feld in 23,17 Sek., nebenbei holte er auch noch den Dreisprungtitel mit 11,74m. Damit ist er endgültig in die Fußstapfen seiner Aktivenvorbilder, den Brüdern Thomas und Stefan Eckl getreten. Aber auch die anderen Leistungen konnten sich durchaus sehen lassen. Daniel Bogisch (Altersklasse MJB) sprang 5,26 m weit (4.), lief 100m in 13,21 Sek. (11.), 1,45m im Hochsprung (8.) und wurde 5. im Dreisprung (10,91m).
Bei den 14-jährigen Jungen wurden folgende Leistungen erzielt: Sebastian Brunner (100m-13,85 Sek-8./Weit-4,04m-12.); Michael Klemm (Weit-4,15m-10.); Max Feldmeier (Weit-4,46m-7./100m-14,03 Sek.-10.) und Dominik Pöschl (100m-13,94 Sek-10./Weit-4,66m-4.).
Die Ergebnisse der gleichaltrigen FTSV-Mädchen: Tamara Heimerl (100m-14,78 Sek-25./Weit-3,86m-28.); Ulrike Roggenhofer (100m-14,82 Sek.-26./Weit-3,62m-35.); Carina Seidl (100m-13,54 Sek.-4./Weit-4,35m-9.); Anna Belova (100m-13,56-5./Weit-3,51m-39.); Anja Winklmaier (100m-14,18 Sek.-17./Weit-3,94m-24.).
FTSV-Ergebnisse W15: Jennifer Friedrich (100m-14,43 Sek.-9./Weit-4,09m-7.); Franziska Knott (100m-14,51 Sek.-12./Weit-3,19m-18.)
Bei der weiblichen Jugend B wurde Tatjana Dietlmeier 800m-Vizemeisterin in ordentlichen 2:33,50 Min, über 200m wurde sie 7. in 29,78 Sek. Miriam Leiderer schaffte 30,30 Sek. bei ihrem Saisondebüt auf der gleichen Strecke. Katharina Reiter kam über 100m auf 14,28 Sek. (6.), sprang 4,26m weit (8.) und belegte im Dreisprung mit guten 8,65m Platz 5.
Einen weiteren Meistertitel heimste bei den Frauen Gerti Schön ein. Die 35-jährige frühere Jugendmehrkämpferin, seit drei Jahren nun eher auf Langstrecken und ganz aktuell als amtierende 10.000m-Bezirksmeisterin anzutreffen, lief erstmals 800m seit 20 Jahren in einem Einzelrennen. Mit 2:26,50 Min. verbesserte sie auch hier ihre alte Bestmarke deutlich und gewann überlegen diesen Lauf. Stark verbessert auch Gabi Hurt als 4., für sie wurden 2:39,80 Min gestoppt. Auch die Kurzdistanzen waren durch eine Frau vertreten: Beate Siebraner wagte sich nach jahrelanger Abstinenz wieder in die Spikeschuhe. Ordentliche 15,10 Sek. (Platz 5) im 100m-Lauf und gute 31,42 Sek. über 200m (Platz 3) waren der Lohn für das Comeback.
Die männliche A-Jugend war von zwei Athleten vertreten: Sebastian Schnurrenberger, "FTSV-Mittelstreckenkronprinz" hinter Christian Buhrow, holte sich seinen ersten Titel im 1.500m-Lauf. Nachdem er bereits während des kompletten Laufes für die Führungsarbeit gesorgt hatte, konnte er sich im Schlussabschnitt nochmals von seinem härtesten Widersacher Thomas Bscheidl (TV Zwiesel) absetzen und hochverdient als Sieger nach 4:21,61 Min einlaufen. Diese schnellste gelaufene Zeit eines Jugend-FTSV'lers seit 20 Jahren bedeuteten gleichzeitig die Qualifikation zur Bayerischen Meisterschaft. Neuzugang Igor Lomazov, auf allen Strecken von 100m bis 5000m mit guten Leistungen aufgefallen, trat über 400m und überraschte in 57,93 Sek. bei seinem Debüt gleich als Vizemeister.
Auch bei den Männern gab es eine Vielzahl positiver Überraschungen. Über 100m erreichte Thomas Schießl als 6. gute 12,30 Sek; Michael Herrnberger nähert sich allmählich wieder der Form früherer Jahre und kam auf 12,71 Sek. als 9. Schießl sprang auch noch 5,69m weit, damit wurde er 6. Im 200m-Lauf schaffte Herrnberger wiederum ordentliche 25,91 Sek; Salvatore Landolfo landete auf Rang 7 in 24,61 Sek. Neuzugang Thomas Bandomo Gascon überzeugte als 4. mit 23,99 Sek. und möchte nach Abschluss seiner Ausbildung und dem Umzug nach Straubing voll ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Von dem 22-jährigen erhofft sich der FTSV eine gute Verstärkung für die Sprintstaffeln in den nächsten Jahren.
Spannung pur im 400m-Lauf mit drei FTSV-Läufern: Stefan Eckl startete nach zweijähriger Abstinenz erstmals wieder auf der mörderischsten aller Strecken. Fast wäre dem 28-jährigen Maschinenbauingenieur das Kunststück gelungen, nach seinen ununterbrochenen Seriensiegen von 1999 bis 2002 nocheinmal im Jahr 2005 als Sieger vom Platz zu gehen. Auf der Zielgeraden machten sich dann doch die berufsbedingt deutlich geringeren Trainingsumfänge bemerkbar und wurde vom neuen Meister Felix Wemmer (TG Landshut) noch abgefangen. Mit 51,81 Sek. als Vizemeister konnte er trotzdem mehr als zufrieden sein. Nicht weit dahinter die FTSV-Senioren: Fast um zwei Sekunden verbessert zeigte sich M40-Senior Thomas Schießl auf nicht für möglich gehaltene 53,73 Sek. als Dritter, der damit bewies, dass man auch als 40-jähriger noch Bestzeiten laufen kann. Gleichzeitig qualifizierte er sich mit diesem Resultat für die deutschen Seniorenmeisterschaften und gilt auch als Mitfavorit bei den Landesmeisterschaften in zwei Wochen. Nicht weit dahinter kam auch Salvatore Landolfo nach 54,56 Sek. als 4. ins Ziel, ebenso für die deutschen M35-Meisterschaften qualifiziert.
Ebenso über 800m drei FTSV'ler am Start: Leider stürzte Helmut Weigl gleich nach nach Beginn im dichten Gedränge des Massenstarts und schied aus, verletzte sich jedoch glücklicherweise nicht. Alexander Kampf war als 7. mit 2:12,20 Min nicht ganz zufrieden, erneut aber gelang dem Jugendlichen Sebastian Schnurrenberger als Drittem in 2:04,40 Min mit Tuchfühlung auf den Sieger eine faustdicke Überraschung. Auch mit dieser Zeit ist er berechtigt, an den bayerischen Jugendmeisterschaften teilzunehmen.
Traditionell bildeten die Staffeln den Abschluss zweier gelungener Wettkampftage, vom Veranstalter TSV Bogen bestens im Griff. Jeweils 4x100m waren in allen Altersklassen zurückzulegen. Bei den Schülerinnen W15 erreichten Anja Winklmaier, Tamara Heimerl, Carina Seidl und Anna Belova mit 55,57 Sek. einen guten 7. Platz. Die gleichaltrigen Jungen (Sebastian Brunner, Michael Klemm, Dominik Pöschl, Max Feldmeier) wurden Vizemeister in 51,61 Sek. Die Staffel der weiblichen Jugend B schaffte Rang 5 in der Besetzung Jennifer Friedrich, Moosburger Marion, Franziska Knott und Katharina Reiter mit 54,71 Sek. Deutlich schneller hier wieder ihr männliches Pendant als Vierte mit Andreas Feichtmeier, Stefan Eben, Daniel Bogisch und Tobias Rothamer mit 49,71 Sek.
Ein Kuriosum boten die FTSV-Männer mit ihren Staffeln. Während viele andere Vereine infolge von Verletzungen und "Mannschaftsnöten" keine Teams mehr formieren konnten, trat der FTSV gleich mit zwei Besetzungen an. Erwartungsgemäß siegte zwar die A-Staffel (Igor Lomazov, Stefan Eckl, Michael Herrnberger und Thomas Bandomo Gascon) in meisterschaftswürdigen 46,10 Sek., aber die extra gebildete Seniorenmannschaft mit einem durchschnittlichen Alter von 40 Jahren (Salvatore Landolfo, Thomas Schießl, Helmut Weigl und Matthias Konopka) konnte erst auf dem Schlussabschnitt distanziert werden, die noch sehr starke 47,02 Sek. auf die Bahn brachten. Auch diese beiden Teams haben aufgrund der Leistungen die Fahrkarte zu den Landesmeisterschaften gelöst.

Helmut Weigl