(hw) Das Passauer Dreiflüssestadion war am vergangenen Wochenende Austragungsort der bayerischen Seniorenmeisterschaften der Leichtathletik. Dabei wurden in allen Disziplinen und in den Altersklassen (ab 30 Jahren) in 5-Jahres-Schritten die Landesmeister ermittelt. Der Ausrichter, die Leichtathletik-Gemeinschaft Passau, hatte die Titelkämpfe bestens im Griff, allerdings machte die schwülheiße Witterung vielen Athleten, vor allem auf den Mittel- und Langstrecken, sehr zu schaffen.
Auch der FTSV Straubing stellte mit 6 Athleten eine kleine, aber schlagkräftige Abordnung. Am Ende sollten drei Mal Gold, zwei Mal Silber, vier Mal Bronze und zwei vierte Plätze dabei herausspringen.
Über ein gelungenes Comeback konnte sich der älteste FTSV-Teilnehmer Dieter Filipcic freuen: Der engagierte und beliebte Schüler- und Jugendnachwuchstrainer des FTSV trat nach über dreijähriger Verletzungspause in seiner früheren Paradedisziplin, dem Weitsprung an. Hier schaffte der 63-jährige sehr gute 4,55m und wurde mit Bronze in der AK M 60 (60-64 Jahre) belohnt. Die gleiche Platzierung gelang ihm auch über 400m. Im Kugelstoßen stieß er die 5-kg-Kugel auf 9,92m, das bedeutete Rang 7.
Den größten Erfolg seiner Karriere konnte Thomas Schießl in der Altersklasse M40 feiern. Nach über 15 Jahren Pause hatte der "Newcomer" erst Ende 2002 wieder mit der Leichtathletik begonnen und sich seither kontinuierlich verbessert. Dabei konnte er fast alle seine ganzen früheren Jugendbestmarken teils noch deutlich verbessern. Als Überraschungsdritter bei den niederbayerischen Aktivenmeisterschaften ging er diesmal als klarer Titelfavorit über 400m ins Rennen, wenn nicht eine Zerrung wenige Tage vor der Meisterschaft ein dickes Fragezeichen aufgeworfen hätte. Dank optimaler medizinischer Betreuung hielt jedoch die Muskulatur der Belastung stand und er konnte im Finish seinen härtesten Gegner Ralf Scheuerer (SWC Regensburg) auf der Zielgeraden buchstäblich auf den letzten Metern in famosen 53,83 Sek. zu 54,24 Sek. knapp niederkämpfen.
Fast eingeplantes Gold gab es durch Annemie Bast im 3.000m-Lauf, ebenso in der Altersklasse W40. Die Topfavoritin setzte sich klar durch und gewann trotz der Hitzeschwüle in neuer persönlicher Bestzeit von 10:52,53 Min., damit ist sie auch eine Medaillenkandidatin bei den deutschen Meisterschaften in zwei Wochen.
Immer besser in Schwung kommt M45-Senior Matthias Konopka, nachdem er am Anfang der Saison nach längerem Krankheitsausfall "Startschwierigkeiten" hatte. Gleich "Doppel-Silber" holte sich der Sprinter: Über 100m musste er trotz excellenter 12,20 Sek. denkbar knapp Georg Sewald (1. FC Passau) mit 12,12 Sek. den Vortritt lassen, über 200m schaffte er gute 25,37 Sek. hinter Josef Schöffmann (1. FC Passau), der 25,03 Sek. benötigte.
In der Altersklasse M 35 kamen gleich zwei Sprinter zum Einsatz: Helmut Weigl erreichte trotz guter Leistungen gleich zwei Mal den undankbaren 4. Platz über 200m (25,39 Sek.) und über 400m (55,38 Sek.) jeweils in Saisonbestzeit und den besten Resultaten seit über zwei Jahren, nachdem er krankheitsbedingt im Vorjahr komplett pausieren musste. Jeweils Bronze gewann Salvatore Landolfo über 400m in 54,82 Sek. und über 200m in 24,64 Sek.
Leider zog sich Landolfo in letzterem Lauf eine mittelschwere Zerrung zu, weshalb die abschließende 4x100m-Staffel sehr gefährdet war. Gleiches Schicksal erlitten auch die beiden Konkurrenzstaffeln, deren Einzelstarter sich im Wettkampf verletzten und so diese Teams nicht mehr an den Start gehen konnten. So nahm es der FTSV als einzige M30-Staffel in der Besetzung Salvatore Landolfo - Thomas Schießl - Helmut Weigl und Matthias Konopka gegen die restlichen älteren Teams im Alleingang auf und gewann trotz des verletzt "joggenden" Startläufers Landolfo noch in ordentlichen 49,71 Sek.

Helmut Weigl