Zum Hauptverein FTSV'ler Thomas Schießl holt Silbermedaille bei bayerischen Mehrkampfmeisterschaften
Kanada-Rückkehrer Thomas Eckl gewinnt vereinsinternes Duell - Starke Leistungen im Fünfkampf
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(hw) Am vergangenen Wochenende war wieder einmal mehr Abonnementausrichter LC Aichach-Rehlingen mit der Durchführung der bayerischen Seniorenmeisterschaften im 5-Kampf betraut. Die Teilnehmer fanden optimale äußere Bedingungen und sehr starke Teilnehmerfelder vor. Schönstes Spätsommerwetter beflügelte trotz der ausklingenden Bahnsaison viele Sportler nochmals zu Höchstleistungen.
Mit Thomas Schießl und Helmut Weigl hatte der FTSV zwei Senioren im Rennen, der Veranstalter war jedoch auch bereit, vier weitere Straubinger Athleten unter 30 Jahren außer Konkurrenz starten zu lassen. Im Programm des sogenannten "Internationalen 5-Kampfes" standen die Disziplinen Weitsprung, Speerwurf (800g), 200m-Lauf, Diskus (2 Kg) und zum Abschluß der 1500m-Lauf auf dem Programm.
Bei den "Jungen" hatte man anfangs eigentlich ein Duell zwischen Sebastian Schnurrenberger und dem favorisierten Stefan Eckl erwartet. Letzterer aber hatte im Weitsprung massive Anlaufprobleme sprang einen knappen Meter vor der Absprungmarke ab, so kam er lediglich auf 5,01 m. Aber auch im Speerwurf kam er überhaupt nicht zurecht und musste sich mit 32,17 m begnügen, damit lag er rund 14 Meter unter seinen Möglichkeiten. Schnurrenberger kam im Weitsprung auf 4,86 m und glänzte in seiner ersten Paradedisziplin, dem Speerwurf, mit der Tagesbestweite von 46,02 m. Beide hatten jedoch nicht mit der Stärke des "Kanada-Rückkehrers" Thomas Eckl gerechnet. Der jüngere Bruder von Stefan war seit Mai 2004 mit einem Gaststipendium bei der Simon Fraser University of Vancouver eingeschrieben und gehörte auch dem dortigen Leichtathletik-Kader an. Allerdings waren die letzten beiden Monate Saisonpause, umso höher sind seine erreichten Leistungen einzuschätzen. Im Weitsprung landete dieser bei glatten 6 Metern in der Grube, warf aber auch den Speer auf gute 40,83m. In dessen Hauptdisziplin, dem 200m-Lauf, setzte er sich als Gesamtschnellster mit 22,75 Sek. deutlich von seinen Kontrahenten ab; damit war die interne "Vereinsmeisterschaft" eigentlich schon so gut wie entschieden. Hinter ihm kamen Stefan Eckl mit 23,46 Sek., der wiedererstarkte Michael Herrnberger mit Jahresbestzeit von 25,49 Sek. und Sebastian Schnurrenberger (26,95 Sek.) ins Ziel.
Herrnberger, der sich erst kurzfristig zur Teilnahme entschloss, zeigte aber auch in den anderen Disziplinen Bestleistungen. Im Speerwurf wurden wurden ordentliche 22,19 m gemessen, auch im Weitsprung gelang ihm mit 5,16 m ein guter Satz. Hingegen war er im Diskuswurf (22,09 m) nicht zufrieden. Das gleiche Schicksal ereilte auch Schnurrenberger, der mit 25,25m unter seinen Möglichkeiten blieb. Die Gebrüder Eckl hingegen glänzten in der Disziplin mit dem antiken Wurfgerät. Thomas warf mit 26,85 m neue Bestleistung, aber Stefan Eckl erreichte mit 34,24 m die Tagesbestweite aller Teilnehmer. Im abschließenden 1500m-Lauf brachte Schnurrenberger mit 4:27,74 Min seine Mittelstreckenklasse ans Tageslicht, aber auch die großartig kämpfenden Sprinter Stefan Eckl (4:51,18 Min), Thomas Eckl (5:03,12 Min) und Michael Herrnberger (5:26,45 Min) kamen allesamt mit neuen Bestzeiten ins Ziel. So holten zwar die eigentlichen Favoriten Stefan Eckl und Sebastian Schnurrenberger noch auf, aber letzten Endes war der Punkteabstand nach drei Disziplinen zu groß. Es siegte schließlich Thomas Eckl deutlich mit 2.795 Punkten vor seinem älteren Bruder Stefan (2.616), Schnurrenberger (2.469) und Herrnberger (1.897).
Bei den Senioren hatte Helmut Weigl in der Altersklasse M35 das Pech, im stärksten Feld seit Jahren mitzumischen. Mit 5,25 m im Weitsprung, Speerbestleistung von 32,08 m, guten 25,42 Sek. im 200m-Lauf, etwas verpatzten 24,67 m im Diskuswurf, aber wieder großartigen 4:48,36 Min im 1.500m-Lauf erreichte er 2.320 Punkte, mit denen er in den letzten 5 Jahren in der AK M35 oder heuer sogar in der jüngeren Altersklasse M30 den 2. Platz belegt hätte. Doch ausgerechnet diesmal waren die 35-39-jährigen so stark, dass bereits zum dritten Mal in dieser Saison mit dem vierten Platz lediglich die "Holzmedaille" heraussprang.

Dies gelang jedoch Thomas Schießl in der Altersklasse M40. Im Weitsprung schaffte er 5,48m und über 200m schockte er die Konkurrenz mit großem Abstand in 24,61 Sek. Auch im 1500m-Lauf blieb er mit 4:57,97 Min erstmals unter der 5-Min.-Schallmauer. Fast wäre die Sensation perfekt geworden, aber mit etwas verunglücktem Speerwurf (24,47m) und Diskus (20,71m) verlor er wertvolle Punkte, aber letzten Endes konnte er mit 2.194 Zählern und der Silbermedaille mehr als zufrieden sein.
Parallel dazu fanden in Passau bei ebenso guten äußeren Bedingungen die niederbayerischen Schülermehrkampfmeisterschaften statt. Einzige FTSV-Teilnehmerin war Anna Belova, sie war im Block Sprint/Sprung in der Altersklasse W 14 gemeldet. Licht und Schatten bei den Leistungen führten dazu, dass sie einerseits zwar einen guten 4. Platz erreichte, sie aber bei optimalem Verlauf sogar hätte gewinnen können. Ein Stolperer gleich zu Beginn des Hürdenlaufs machte hier eine gute Zeit zunichte, aber auch im Hochsprung blieb sie mit 1,18 m deutlich unter ihren Möglichkeiten. Hingegen verbesserte sie sich im Weitsprung auf 4,39 m, steigerte sich im Ballwurf auf den neuen Vereinsrekord von 39 Metern und dominierte im 75m-Lauf mit 10,49 Sek. die komplette Konkurrenz. So fehlten am Schluß gerade 6 Zähler zum dritten Platz.
Mit den Mehrkämpfen ist nun die Bahnsaison für die FTSV-Leichtathleten offiziell beendet, aber schon im Dezember locken die ersten Hallenwettkämpfe, dazwischen sind auch Teilnahmen bei diversen Cross- und Straßenläufen geplant.

Helmut Weigl