Zum Hauptverein FTSV Straubing FTSV-Leichtathletik-Senioren mit drei Finalplatzierungen
Sprinter in absoluter Topform bei den nationalen Titelkämpfen in Erfurt
Zur Abteilung Leichtathletik !
(hw) In Erfurt fanden am vergangenen Wochenende die deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Senior/innen in den Altersklassen M+W30, M+W35, M+W40 und M+W45 statt. Im geschichtsträchtigen Steigerwaldstadion, in dem vor vielen Jahren noch häufig "DDR-Meisterschaften" stattfanden, spürte man noch vieles von der Aura von einst. Die absolut richtliniengetreue Organisation und die auf Ordnung und Perfektion gedrillten Kampfrichter erinnerte an diese Zeiten. Die akribische geplante Vorbereitung funktionierte bei der Umsetzung in die Praxis wie ein Schweizer Uhrwerk bis ins letzte Detail und verstärkte dadurch noch den Meisterschaftscharakter. Perfekt waren auch die äußeren Bedingungen, das Wetter spielte gut mit.
Nur vier Athleten der Sprintertruppe des FTSV Straubing hatten sich im Vorfeld für die Titelkämpfe qualifizieren können. Leider fiel jedoch Salvatore Landolfo wegen Verletzung aus, so musste man heuer wehmütigen Auges notgedrungen auf die traditionell starke 4x100-Meter-Staffel verzichten.
Matthias KonopkaZuallererst löste Matthias Konopka in der Altersklasse M 45 bravourös seine Aufgaben. Mit 57,23 Sekunden im 400m-Lauf schaffte er mit Jahresbestzeit den Sprung in den Endlauf, auf welchen er jedoch zugunsten der ebenso zu laufenden 100 Meter verzichtete. In seiner Hauptdisziplin qualifizierte er sich in bei Gegenwind gelaufenen 12,52 Sekunden ebenso für das Finale. In diesem steigerte er sich auf sehr gute 12,25 Sekunden und kam als Sechster ins Ziel. Besondere Genugtuung aus seiner Sicht war, dass er seinen Dauerrivalen Ernst Becker (VfL Bürstadt) um die Winzigkeit einer Hundertstel Sekunde distanzieren konnte, von einem Medaillenplatz war er ebenso nur einen knappen Meter entfernt. Mit beiden Leistungen ist er bestens gewappnet für seinen Saisonhöhepunkt, den Europameisterschaften der Senioren im polnischen Posen in der zweiten Julihälfte. Dort rechnet er sich nicht nur gute Einzelergebnisse aus, sondern auch wieder die Nominierung in zumindest einer Nationalstaffel, sei es nun über 4x100 Meter oder 4x400 Meter.
Thomas SchießlThomas Schießl (M 40), der sich heuer über 200 Meter und 400 Meter bereits wesentlich verbesserte, freute sich erneut über eine "All-time-Best" (also absolute Bestzeit) im 400m-Vorlauf - eine Seltenheit für einen Sprinter seines Alters. Ohne sich tatsächlich voll zu verausgaben, kam er mit 53,48 Sekunden im Vorlauf locker ins Finale. Tags darauf wollte er seine Form auch endlich mal auf der 100m-Kurzstrecke unter Beweis stellen. Aber wieder einmal mehr bestätigte er diese zwar mit Jahresbestzeit und 12,33 Sek., aber es reichte einfach nicht, um erstmalig unter 12,30 Sek. zu bleiben. Im anschließenden 400-Meter-Finale hingegen schaffte er trotz der ungünstigen Außenbahn 8 mit Platz 6 den größten persönlichen Erfolg seiner Leichtathletiklaufbahn. Mit 54,14 Sekunden wirkte er zwar angesichts der Vorbelastungen doch nicht mehr ganz so frisch, doch für eine bessere Platzierung hätte er sich nochmalig deutlich steigern müssen, eigentlich eine Unmöglichkeit nach all dem, was er bis dato geleistet hatte.
Helmut WeiglIn der zahlenmäßig etwas schwächer besetzten Altersklasse M35 ging es für Helmut Weigl ebenso um den Einzug ins Finale auf der 400-Meter-Stadionrunde. Es galt, einen einzigen Konkurrenten im Vorlauf zu überholen, um dieses Ziel zu erreichen. Mit der fünftschnellsten Laufzeit von 55,22 Sekunden gelang ihm das in neuer Jahresbestzeit ganz klar. Leider verschlimmerte sich in diesem Lauf eine Achillessehnenverletzung, erst 2 Stunden vor dem Finale tags darauf konnte er nach erfolgter Behandlung entscheiden, doch anzutreten. Es ging eigentlich nur noch darum, gut "durchzukommen". Im Endlauf dann aber lief es doch besser als erwartet und er lief mit seinem besten Resultat seit drei Jahren mit 54,81 Sekunden schließlich als Achter ein. Zu guter Letzt wurde jedoch der Vizemeister wegen Verlassens der Bahn nachträglich disqualifiziert, so dass am Schluss Platz 7 die endgültige Platzierung war, ebenso sein bis dahinter größter Einzelerfolg auf Bundesebene.
Weiterer Saisonhöhepunkt sind nun Anfang August in Aachen die deutschen Meisterschaften in den Langsprintstaffeln, dort rechnen sich die schnellen Oldies des FTSV mit dem 4x400Meter-Team durchaus Medaillenchancen aus - allerdings muß bis dahin der vierte Mann im Bunde Salvatore Landolfo wieder fit sein.

Helmut Weigl