Zum Hauptverein FTSV Straubing FTSV-Leichtathlet Matthias Konopka 4x100-Meter Vizeeuropameister
mit der Nationalmannschaft bei der Senioreneuropameisterschaft

M45-Sprinter auch in den Sprint-Einzel-Finals im polnischen Posen erfolgreich
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(hw) Vom 19.07. bis 30.07.2006 ermittelten rund 2.500 Leichtathletik-Senioren ihre Europa-Meister im polnischen Posen. Mit Matthias Konopka und Salvatore Landolfo (der allerdings für sein Heimatland Italien startete) stellte der FTSV Straubing gleich zwei Teilnehmer des Vereins. Der 1958 geborene Konopka war in der Altersklasse M45 (45-49 Jahre) auf den Strecken 100m, 200m und 400m gemeldet; Landolfo startete über 200 und 400 Meter in der Altersklasse M35. Die Meisterschaften waren im Großen und Ganzen gut organisiert, aber Temperaturen nahe der 40-Grad-Marke machte vielen Athleten sehr zu schaffen, es gab vor allem in den Mittel- und Langstrecken viele Ausfälle. Leider wurden die Sportstätten den internationalen Anforderungen in einigen Dingen nicht ganz gerecht, ein fehlender Einlaufplatz sowie eine weiche Bahn waren nicht unbedingt Garanten für Spitzenleistungen. Die Speere der Werfer landeten gar auf steinigem Untergrund.
Matthias Konopka konnte, obwohl inzwischen zwei Jahre älter geworden, seine Erfolge von der Europameisterschaft 2004 in Århus fast exakt wiederholen.
Im 100-Meter-Lauf qualifizierte er sich mit großem Kampfgeist in 12,32 Sekunden mit der Winzigkeit einer Hundertstel Sekunden für den Endlauf. In diesem belegte er mit erneut guten 12,38 Sekunden Rang sieben. Aus deutscher Sicht mußte leider Mitfavorit Casper aus Verletzungsgründen auf das Finale verzichten; es gewann schließlich der Brite Patrick Logan in 11,62 Sekunden.
Über 400 Meter mußten die Athleten dann doch der sengenden Hitze Tribut zollen, Konopka kam jedoch mit 57,32 Sekunden dicht an seine Jahresbestzeit heran und qualifizierte sich als viertbester Deutscher zudem für den Nationalstaffeleinsatz, damit hatte er sein selbstgestecktes Ziel bereits erreicht und verzichtete auf weitere Einzeleinsätze auf dieser Strecke.
Auch über 200m wieder Maßarbeit: bei 3,3 Meter/Sekunde Gegenwind kämpfte er sich mit 25,43 Sekunden als Vorlauf-Achter in den Endlauf. In diesem konnte er sich nochmals auf die neue Jahresbestzeit von 25,17 Sekunden steigern und sorgte mit seinem sechsten Platz für die beste internationale Einzelplatzierung sein Laufbahn. Der Sieg ging auch hier an den Briten Patrick Logan in 23,57 Sekunden.
Vereinskollege Salvatore Landolfo startete für sein Heimatland Italien. Leider hatte sich der 36-jährige im Vorfeld verletzt und konnte erst spät in der Saison wieder mit normalem Training beginnen. Aufgrund der immensen Leistungsdichte wäre er aber selbst in Bestform ohne Chance gewesen, einen Endlauf zu erreichen. Über 200 Meter lief er im Vorlauf mit guten 24,81 Sekunden als Sechster ein. Über 400 Meter machte sich dann doch der Trainingsrückstand bei 56,15 Sekunden bemerkbar.
Die kontinentalen Meisterschaften wurden traditionell mit den Staffelwettbewerben beendet. Landolfo's einzige Medaillenchance wäre die mit der italienischen 4x100-Meter-Nationalstaffel gewesen, leider verpatzten jedoch seine Mitstreiter schon den ersten Wechsel, so dass er als Schlußläufer dem Ausscheiden nur machtlos zusehen konnte.
Besser machten es seine deutschen Kollegen in der Altersklasse M45. Klarer Favorit war jedoch die Staffel Großbritanniens. Deutschland war nur noch mit 2 Kurzsprintern vertreten. Der mit Silber dekorierte Stabhochspringer Lutz Hermann als Startläufer hielt sich noch gut gegen den früheren Weltklassedreispringer Cameron, an Position zwei geriet Konopka gegen Scott nur knapp in Rückstand. Dann folgte ein klarer Regelverstoß der Briten, den die polnischen Kampfrichter aber nicht mit einer Disqualifikation ahndeten: der auslaufende Brite Scott lief Deutschlands drittem Läufer, dem Kaiserslauterner Höll, direkt in die Bahn, sodaß dieser einen Umweg machen mußte und wertvolle Zeit gegen seinen direkten Kontrahenten Logan, der in der Kurve seine Schnelligkeit ausspielte, verlor. Der Passauer Schlußläufer Schöffmann konnte trotz einer schnellen Zielgerade nur noch den Silberplatz in guten 48,45 Sekunden erringen. Trotzdem kann der Vizeeuropameistertitel nicht hoch genug bewertet werden.
Eine spannende Entscheidung dann über 4x400-Meter: Großbritannien war das überlegene Team und siegte vor Russland, das eine ausgeglichene Mannschaft stellte. Um Platz drei gab es ein aufregendes Finale zwischen Spanien und der deutschen Staffel, die mit Höll, Scheffler, Konopka und Schöffmann antrat: Konopka konnte als 3. Läufer mit letztem Einsatz seinem bayerischen Schlußläufer noch 3 Meter Vorsprung mitgeben, diesen konnte der deutsche Vizemeister aber gegen den spanischen Klassemann Manuel Blanco nicht halten, sodaß die Deutschland mit Platz 4 vorlieb nehmen mußte.

Helmut Weigl