(hw) Erneut Spitzenklasse wurde am vergangenen Samstag geboten beim traditionellen Rolf-Watter-Meeting im Regensburger Unistadion. Der Ausrichter LG Domspitzmilch Regensburg hatte alle Hände voll zu tun, um die großen Starterfelder aufgrund zahlreicher Nachmeldungen zeitplangerecht abzuwickeln, zeitweilig gab es Verzögerungen von bis zu 30 Min. Auch Wettergott Petrus meinte es nicht besonders gut, so dass man zeitweilig schon von den "Rolf-Wasser-Spielen" sprach. Böiger Wind mit Regenschauern und kühlen Temperaturen machten es vor allem den Sprintern nicht einfach. Trotzdem wurden herausragende Leistungen erzielt. Mit zwei Olympiateilnehmern, nämlich der Siebenkämpferin Karin Ertl aus dem Allgäu und 200m-Sprinter Sebastian Ernst (TV Wattenscheid) sowie der deutschen Sprintnachwuchshoffnung Christian Blum (LAC Quelle Fürth) war auch nationale Spitzenklasse am Start, dicht gefolgt von der bayerischen Elite.
Über 100m startete der 17-jährige Youngster Tobias Rothamer. Mit 11,60 Sek. kam er zwar dicht an seine Jahresbestleistung heran, war aber dennoch nicht ganz zufrieden; besonders die lange Wartezeit aufgrund der Zeitplanverscheibung machte sich hier bemerkbar, da die Jugend nach zahlreichen Männerläufen startete und zudem noch weiter durch viel Fehlstarts verzögert wurde.
Der Männerlauf über diese Strecke war gleichzeitig das erste Highlight des Tages. Eindrucksvoll bezwang der antrittsschnellere Christian Blum (LAC Quelle Fürth) den Wattenscheider 200m-Spezialisten Sebastian Ernst mit neuem bayerischen Jugendrekord von 10,41 Sek. zu 10,59 Sek. Damit hat Blum bereits jetzt schon die Norm für die Junioren-WM in Peking geknackt. Insgesamt 7 Athleten blieben unter der magischen 11-Sekunden-Grenze. Im zweiten Aufeinandertreffen der beiden gab dann aber doch das höhere Stehvermögen des Langsprinters den Ausschlag. In hochklassigen 21,04 Sek. zog Ernst nach 100 Metern davon, allerdings markierte der 19-jährige Blum mit 21,17 Sek. erneut neue persönliche Bestzeit, nur 1/100 Sek. am bayerischen A-Jugendrekord vorbei. Auf dieser Strecke konnte M40-Senior Thomas Schießl trotz Gegenwindes seine Jahresbestzeit auf 24,73 Sek. steigern, damit wurde er 18. in diesem Klassefeld.
Auch auf der kraftraubenden 400m-Strecke stellten sich die FTSV-Sprinter der Konkurrenz. Klarer Favorit war ein letztjähriger Halbfinalist der deutschen Meisterschaften in Person von Steffen Sattelmaier vom VfL Sindelfingen. Im diesem A-Lauf teilte sich FTSV'ler Thomas Eckl sein erstes Rennen nach 2 Jahren Abstinenz in Deutschland gut ein und finishte als Zweiter in guten 49,39 Sek. hinter Sattelmaier, der 48,25 Sek. benötigte. Der eigentliche bayerische Favorit Björn Haupt (LAC Quelle Fürth) war das Rennen viel zu schnell angelaufen und wurde in diesem Lauf durchgereicht, er kam nach 51,17 Sek. ins Ziel. Dank eines konstant gelaufenen Rennens entschied Thomas älterer Bruder Stefan den B-Lauf in guten 50,93 Sek für sich. Damit belegte er den 3. Gesamtrang.
In einem weiteren Zeitlauf trafen Thomas Schießl und Michael Herrnberger aufeinander. Letzterer ging das Tempo bei starkem Gegenwind auf der Startgeraden viel zu schnell an, Schießl folgte im Schlepptau. Die Folge war, dass beide auf der Zielgerade förmlich "standen", so dass die erreichten Laufzeit von 55,59 Sek für Schießl und 57,25 Sek. für Herrnberger deutlich unter Wert ausfielen.
Den einzigen Tagessieg verbuchen konnte nur Tobias Rothamer. Er teilte sich das Rennen klug ein und ließ sich vom anfänglichen Gegenwind nicht beirren. Nach einem verhalten gelaufenen ersten Halbrund zog der bayerische B-Jugend-Vorjahresvizemeister auf den letzten 150m unwiderstehlich an seinen Mitstreitern vorbei und gewann die B-Jugendwertung in ordentlichen 51,99 Sek.
Mit Anna Belova startete auch eine weibliche Vertreterin des FTSV. Über 100m kam die 14-jährige mit guten 13,77 Sek. auf den 9. Gesamtrang in ihrer Altersklasse. Über 2000m belegte sie in für sie nicht zufriedenstellenden 8:17,19 Min. Platz 5. Im Kugelstoßen hingegen erreichte sie mit neuer persönlicher Bestweite von 8,05m mit der 3-Kg-Kugel ihre beste Platzierung auf Rang 3.

Helmut Weigl