Zum Hauptverein FTSV Straubing Seniorensprinter des FTSV drei Mal unter den Top 8 in Düsseldorf
Favorisierte Sprintstaffel im Pech bei den deutschen Senioren-Meisterschaften
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(hw) In der Leichtathletikhalle des Düsseldorfer LTU-Arena-Sportparks ermittelten Deutschlands Senioren ihre nationalen Meister. Insgesamt kämpften 1100 Athleten um Medaillen, aber auch um gute Resultate. Der mit der Ausrichtung betraute LV Nordrhein sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Wettkampfbetriebs. Dabei kam den routinierten Gastgebern sicher zu gute, dass an gleicher Stätte häufig internationale Sportfeste, aber auch Deutsche Aktivenmeisterschaften stattfinden.
Mit einer kleinen Mannschaft war auch der FTSV vertreten, dieser Wettkampf war im Vorfeld als Hallenhöhepunkt zielformuliert worden. Leider hatte das Team im Vorfeld einen Ausfall zu verschmerzen. Salvatore Landolfo, der bei den letzten Wettkämpfen glänzte und als Startläufer der Seniorenstaffel bei den südbayerischen Meisterschften über sich hinauswuchs, hatte einen leichten Muskelfasserriss erliten und konnte nicht teilnehmen. So musste man umdsponieren. Helmut Weigl, der ursprünglich nur als Notnagel herhalten wollte für die Staffel, musste entgegen aller Planungen mitfahren. Um nicht nur zuzusehen, startete er auf der für ihn zu kurzen Strecke 60m und ereichte dort passable 8,22 Sekunden.
Thomas SchießlDie beiden Ältesten des Teams begannen die Wettbewerbe zunächst deutlich über ihren Erwartungen. M45-Mann Matthias Konopka konnte sich sehr gut in Szene setzen. Im letzten Jahr seiner Zugehörigkeit in dieser Altersgruppe (45-49 Jahre) gelang ihm im 60m-Vorlauf mit 7,76 Sekunden seine viertschnellste Zeit überhaupt und die schnellste seit Jahren. Lohn war die Qualifizierung für das Finale. Dort reichte es mit nochmals guten 7,84 Sekunden zu Platz 8. Im 200m-Lauf wirkte er etwas müde, zudem verletzte er sich leicht auf der wegen seiner engen Kurvenradiusses ungeliebten engen Bahn 1 und musste mit 26,29 Sekunden vorlieb nehmen.
Entgegen der "Altersuhr" eilt der 41-jährige Thomas Schießl immer noch von Bestzeit zu Bestzeit. Auf dem 200-Meter-Hallenrund gelang ihm eine erneute Steigerung auf 24,72 Sekunden, das brachte ihm den guten siebten Platz im nationalen Vergleich ein. Damit wiederholte er so seine Platzierung über 400m aus dem Vorjahr im Freien.
Stefan EcklEin bißchen enttäuschend der Auftritt von Stefan Eckl in seinem ersten Jahr der Zugehörigkeit in der Altersklase M30 auf der gleichen Strecke. Da er kürzlich beim Meeting in Fürth mit 22,92 Sekunden absolute Hallenbestzeit gelaufen war, waren seine Medaillenambitionen durchaus berechtigt. Doch es kam anders. Er gewann zwar seinen Zeitlauf, doch die Tagesform war offenbar nicht aureichend, um dieses bisherige Ergebnis noch zu toppen. Im Gegenteil: Mit seinem etwas ungestüm wirkenden Lauf in 23,44 Sekunden musste er sich mit Gesamtrang 5 begnügen, für Bronze wären durchaus erreichbare 22,90 Sekunden vonnöten gewesen. "Ich kann es nicht erklären, ich fühlte mich vor und wärend dem Lauf sehr gut, habe keine Erklärung für dieses Resultat, es sollte eben nicht sein", so Eckl nach dem Lauf. Möglicherweise war er doch etwas übermotiviert oder aber auch angesichts der ersten Teilnahme an einer nationalen Meisterschaft doch etwas zu ehrfürchtig, mutmaßte Teamcoach Weigl.
Richtig bitter wurde es am zweiten Tag der Meisterschaften. Zugunsten der 4 x 200-Meter-Staffel verzichteten Stefan Eckl und Thomas Schießl trotz Medaillenchancen sowie Helmut Weigl auf ihre Einzelstarts im 400-Meter, um Kraft zu sparen für den Teamwettbewerb, wo man eigentlich aufgrund der Vorleistung als heimlicher Favorit galt. Trotz des Ausfalls von Salvatore Landolfo und eines angeschlagenen Matthias Konopka war dieses Unterfangen nicht aussichtslos, schließlich hatte auch Ersatzmann Weigl deutlich ansteigende Form gezeigt.
Startläufer Konopka biss die Zähne zusammen und lieferte trotz seines Verletzungshandicaps eine schnelle erste Runde ab. Er übergab zwar als Vierter knapp zurückliegend, doch der Zweite im Bunde Thomas Schießl sollte eigentlich aufholen. Leider war schon der erste Wechsel war etwas verwackelt, trotzdem steckte man nicht auf. Schießl gelang eine Aufholjagd und übergab mit einerm gelungenen Wechsel an Weigl, der seinerseits auf Tuchfühlung zur Spitze blieb. Schlussläufer Stefan Eckl als schnellster 200m-Läufer aller beteiligten Staffelvereine hätte das Team wohl noch zumindest auf den Silberrang führen können, doch dieser letzte entscheidende Wechsel ging total schief. Weigl übergab wohl nicht zielsicher genug und wähnte diesen schon sicher in der Hand des Schlussläufers Stefan Eckl, doch der Stab fiel zu Boden. Eckl hob ihn auf, doch wertvolle Zeit war unaufholbar vergangen und er lief als Vierter ein. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde das Team auch noch wegen dieses fehlgeschlagenen Wechsels disqualifiziert. Es gewann das Team LTDHS Köln in eher duchschnittlichen 1:36,8 Minuten, über eine Sekunde langsamer als die FTSV-Seniorenstaffel vor 3 Wochen.
Doppelt ärgerlich auch die Nichtteilnahme an den 400-Meter-Läufen. Eckl wäre selbst mit einem schwachen Lauf locker Dritter geworden und auch Schießls aktuelle Leistung auf dieser Strecke lag im Bereich der Bronzemedaille.
"Es waren die Meisterschaften der vergebenen Chancen", konnte man am Ende nur urteilen. Trotz guter Leistungen im Vorfeld und auch im Turnier selbst ohne Medaille nach Hause zu fahren, war so nicht geplant. Jetzt heißt es erst mal regenerieren und dann im Mai in die Sommersaison starten, hoffentlich dann wieder mit den gewohnten Erfolgen.

Helmut Weigl