(th) Äußerst erfolgreich kehrte am vergangenen Sonntag das Mini-Aufgebot des FTSV Straubing von den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften 2008 aus der Hermann-Hesse-Stadt Calw zurück: Die Haibacherin Inge Dilger gewann über die 21,1 Kilometer souverän Gold in der Altersklasse W 55, der Winhöringer Thomas Hackl schrammte nur knapp in der AK M 40 an Bronze vorbei.
Dass die bescheidene und sympathische FTSV-Läuferin Inge Dilger schon vor dem Rennen Top-Favoritin auf den Deutschen Meistertitel in der W 55 war, durfte nicht nur den Experten klar gewesen sein. Zu überlegen zeigte sich die Ausnahmeläuferin schon in der bisherigen Altersklasse W 50. Heuer rückte sie als Jahrgang 1953 eine Klasse höher und auch hier demonstrierte Dilger eindrucksvoll ihre Vormachtstellung. Mit fantastischen 1:25:58 Stunden verwies sie Liane Muschler (SC DHfK Leipzig) um fast vier Minuten auf Rang zwei. Mit dieser Leistung hätte die FTSVlerin sogar die AK W 50 souverän gewonnen. Die erzielte Laufzeit bedeutet neuen bayerischen Rekord über Halbmarathon in der W 55. Sie pulverisierte den alten Rekord um sage und schreibe sechs Minuten. Damit heimste die Haibacherin dieses Jahr bereits ihren zweiten bayerischen Rekord ein - erst im März verbesserte sie in Lohof die alte Bestmarke über 10 Kilometer um rund zwei Minuten auf tolle 39:35 Minuten. Eigentlich wäre in Calw auch der 15 Jahre alte deutsche Rekord für Dilger zu knacken gewesen (1:25:24 Stunden), doch zwangen sie akute Darmprobleme einen Zwischenstopp während des Laufes einzulegen. Für ihren Vereinskameraden Thomas Hackl hingen die Trauben, sprich Medaillen, sehr hoch. Nachdem der Winhöringer heuer schon durch starke Wettkampfresultate auf sich aufmerksam machen konnte, definierte er bereits im Vorfeld seine Zielvorgaben: Minimalziel Top 8, bei einem perfekten Lauf würde er um die Bronzemedaille mitlaufen können.
Nach dem Startschuss setzten sich im Feld der Frauen, Seniorinnen und Seniorenklassen sofort die Medaillenaspiranten der M 40 an die Spitze und machten das Rennen unglaublich schnell. Die ersten 1000 Meter wurden in glatten drei Minuten durchlaufen und auch die folgenden Kilometer drückte man gnadenlos auf das Tempo. Auf dem Rundkurs durch die Calwer Innenstadt sah man nun vier Läufer in Front, allen voran Titelverteidiger Eduard Scherer (LAV asics Tübingen), der seinen Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance ließ und mit phänomenalen 1:07:21 Stunden erneut Gold holte. Dahinter setzte sich nach drei Kilometern Klaus Moosandl (TSV Oberhaunstadt) in Szene und erlief sich am Ende mit persönlicher Bestzeit von 1:09:49 Stunden Silber. Um die verbliebene Bronzemedaille kämpften ein Stück zurück Arnd Bader (LG Remscheid) und FTSV-Mann Thomas Hackl. Die Beiden schenkten sich im Verlauf des Rennens nichts, vor allem Bader versuchte immer wieder Hackl durch Zwischenspurts abzuschütteln, welche dieser aber kontern konnte. Bei Kilometer 19 war es dann soweit. Der Remscheider trat erneut an und Hackl war geschlagen. Im Ziel fehlten dem Winhöringer neun entscheidende Sekunden auf den Bronzerang. Seine Laufzeit von 1:11:29 Stunden bedeuten aber Jahresbestzeit und der vierte Rang bei Deutschen Meisterschaften gegen härteste Konkurrenz ein Highlight seiner gut 25jährigen Laufkarriere.

Thomas Hackl