Zum Hauptverein FTSV Straubing FTSV-Sprinter Matthias Konopka Vizeweltmeister unter dem Hallendach
Riesenerfolg für den 50-jährigen in Clermont-Ferrand - Platz 5 im 200m-Einzel
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(hw) Bei der dritten Hallen-Weltmeisterschaft der Leichtathletiksenioren kämpften sage und schreibe 3670 Athleten im Alter von 35 bis 85 Jahren aus 65 Ländern um Medaillen und gute Resultate. Die großen Teilnehmerfelder stellten die Organisatoren vor Probleme, die nicht zufriedenstellend gelöst wurden. Allerdings war das Ambiente der futuristischen und hochmodernen Halle mit sechs Rundbahnen ein würdiger Rahmen für die angetretenen Athleten und ließ die Meisterschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Wie schon in den letzten Jahren trat aus dem "Seniorkader" des FTSV ausschließlich der 50-jährige Matthias Konopka die Reise nach Frankreich an mit dem Ziel, in zumindest einer Disziplin das Finale zu erreichen. Angesichts der starken Konkurrenz ein Unterfangen, das schwer zu realisieren ist.
In den Sprintdisziplinen 60 Meter und 200 Meter mussten aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen gleich je 3 Vorrunden absolviert werden, um die Finals zu erreichen; ein Mammutprogramm, dessen Härte solchen von internationalen Wettbewerben in der Aktivenklasse nicht nachsteht. Konopka konnte sich jedoch in den Vorläufen souverän für das Halbfinale qualifizieren, in dem er sich auf sehr gute 7,85 Sekunden steigerte und etwas überraschend den Einzug in das Finale schaffte. Dieses war gespickt mit früheren internationalen Topathleten - so gewann am Ende der frühere Olympiateilnehmer Val Barnwell aus den USA (ein Staffelkollege von keinem Geringeren als Carl Lewis) in neuer Weltrekordzeit. Konopka war mit dem erreichten 8. Platz im Finale mehr als zufrieden.
Kurz nach diesem Finale mußte er 200m Vorlauf versuchen, sich für deutsche 4x200m-Staffel zu qualifizieren, da 7 sehr gute deutsche Athleten antraten. Dies gelang mit guten 25,43 Sekunden. Noch am gleichen Tag fand abends das Viertelfinale statt, das er nach kluger Renneinteilung gewinnen konnte. Kaum 24 Stunden später fast eine kleine Sensation, als er sich im Halbfinale etwas überraschend den Finaleinzug sicherte und in diesem mit einer wahren Energieleistung auf Rang fünf finishte, dem besten Einzelergebnis bei Weltmeisterschaften für den 50-jährigen Leiter der JVA Straubing.
Nach den kraftraubenden 7 Läufen konzentrierten sich die 4 deutschen Sprinter auf Höhepunkt, der 4x200m Staffel. Insgesamt 6 Nationen kämpften um Plätze auf's Stockerl, als heiße Favoriten galten Großbritannien und Deutschland. Der erwartete Zweikampf nahm seinen Lauf: Hermann Mager konnte mit knappen Vorsprung an den FTSV-Sprinter übergeben. Ein nicht ganz gelungener Wechsel verursachte einen Führungswechsel, doch Konopka hielt sich an dem britischen Konkurrenten. Mit gerade einem Meter Rückstand übergab er an den deutschen 200m-Bronzemedaillengewinner Rudolf König, der seinerseits leider den schwächsten Briten nicht distanzieren konnte. Als Schlussläufer blieb dem Silbermedaillengewinner Ulrich Dirking die "Mission Impossible", den großartigen 400m-Weltmeister David Elderfield zu schlagen, was jedoch nicht mehr gelang. Zwar knapp unterlegen, war es doch der größte Erfolg mit dieser Silbermedaille für den schnellen FTSV-Sprinter.

Helmut Weigl