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Deutsche Seniorenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast
Seniorensprinter des FTSV holen 2 Mal Gold nach Straubing
Matthias Konopka mit Staffelhattrick über 4x200m - Thomas Schiessl erstmals Deutscher 400m-Meister
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(hw) Im Sindelfinger Glaspalast, häufig Austragungsstätte internationaler Leichtathletik-Hallenmeetings und natürlich auch auf nationaler Ebene ermittelten in diesem Winter Deutschlands Leichtathletik-Senioren ihre Meister. Die Beteiligung von über 900 Athleten zeigte wieder einmal mehr seinen sportlichen Stellenwert in Deutschland. Es scheint eine deutsche Tugend zu sein, sich auch in späteren Lebensjahren dem Leistungssport und dem damit verbundenen harten Training zu widmen. Deutschland ist weltweit führend in der Seniorenleichtathletik und ein entsprechend hohes Niveau wurde geboten.
Dieser Tugend haben sich auch viele Sportler des FTSV Straubing verschrieben, so traten aus der Leichtathletikabteilung die beiden Sprinter Matthias Konopka (M 50) und Thomas Schießl (M 45) die fast 400 Km lange Anreise ins Schwäbische an und es sollte sich lohnen.

Der Leiter der Straubing JVA Matthias Konopka bestätigte sein gutes Leistungsniveau aus vorhergegangenen Hallenwettkämpfen. Im 60m-Halbfinallauf verpasste er mit 8,11 Sekunden nur um eine Platzierung den Finaleinzug der schnellsten 8, somit wurde er Neunter bei sehr starker Konkurrenz. Auch seine 26,77 Sekunden über 200 Meter bedeuteten einen guten 12. Rang. Mit diesen Resultaten geht für ihn die Reise demnächst weiter ins kanadische Vancouver, dort wird neben den Olympischen Winterspielen auch die Seniorenhallenweltmeisterschaft durchgeführt. Konopka tritt im Nationaltrikot an und erhofft sich auch einen Einsatz in der Staffel, immerhin gilt es die Silbermedaille zu verteidigen.
vergrößern + Details, 274 KBThomas Schießl, den vor allem Trainingsfleiß und Kampfgeist auszeichnen, ist heuer der Altersklasse M40 entwachsen und startete erstmals in der Altersklasse M 45. Bereits beim Seniorenmeeting kürzlich in Fürth hatte er mit 3 bayerischen Siegen und persönlichen Hallenbestleistungen über 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter für deutliche Ausrufezeichen gesorgt und sich für die Medaillenränge empfohlen. Er übertraf seine bislang besten Ergebnisse die er je bei nationalen Meisterschaften gezeigt hatte. Trotzdem war er mit 24,61 Sekunden und dem vierten Platz über 200m-Lauf nicht ganz zufrieden. Ein Mitkonkurrent um die Bronzemedaille war in einem stärker besetzen Lauf um eine Zehntelsekunde schneller als Schießl der zwar seinen Lauf als Sieger dominierte, aber mit einem anderen Gegner deutlich mehr gefordert gewesen wäre.
Doch seine krönende Belohnung erfuhr er im 400m-Lauf der geprägt war von fast irregulären Verhältnissen. Ein Kurzsprinter in seinem Lauf ging das Rennen viel zu schnell an und brach dann ein. Dadurch wurde Schießl an Position zwei liegend ausgebremst. Um nicht aufzulaufen musste er das Tempo deutlich reduzieren und dann noch einen zeit- und kraft raubenden Umweg bedingt durch einen Überholvorgang in der Kurve in Kauf nehmen, da die zweite Runde von allen Läufern auf der Innenbahn gelaufen wird. Der Gegner konterte jedoch zunächst überraschenderweise und verlängerte somit den Umweg für Schießl und beendete das Rennen dann doch vorzeitig. Bei Schießl zeigte dieses Manöver in der Folge deutliche Spuren und er brach seinerseits ein. Diese Situation nutzte sein papiermäßig schärfster Konkurrent Joachim Heydgen vom TV Konstanz und schloss auf. Schießl konnte sich jedoch dem Angriff auf der Zielgeraden mit letztem Willen erwehren und sicherte sich seinen ersten Deutschen Meistertitel völlig erschöpft in sehr guten 54,69 Sekunden.
Einer der letzten Höhepunkte war dann nochmals die 4x200-Meter-Staffel in der Altersklasse M 50 mit Matthias Konopka als Startläufer des Senioren-Teams StG Südostbayern, bestehend aus den Vereinen FTSV Straubing, 1. FC Passau und TSV Vaterstetten. Die Zielsetzung war ganz klar: Die Titelverteidigung aus den Jahren 2008 und 2009 und somit der Hattrick. Am Start waren vier weitere Teams, die allesamt nicht unterschätzt werden durften und tatsächlich entwickelte sich ein spannender Rennverlauf: Konopka übergab in Führung liegend an den Passauer Lehrer Langenbach. Jener wurde überholt vom zweiten Läufer der hessischen Staffel aus Friedberg, übergab aber in Reichweite an Josef Schöffmann. Der wiederum spielte seine Routine aus und überholte den Friedberger leicht und übergab mit 5 Meter Vorsprung an den Vaterstettener Gerhard Zorn. Dieser lief dynamisch die Runde zu Ende und vergrößerte den Abstand auf 1,20 Sekunden. Mit starken 1:44,77 Minuten kam man zudem sehr dicht noch an die eigene Siegerzeit aus dem letzten Jahr heran und Konopka konnte wiederum eine Goldmedaille mit nach Straubing nehmen.

Helmut Weigl